drukuj
Kalendarium

"Die Solidarność der Frauen" / "Solidarność według Kobiet"

26 listopada 2015 - 26 listopada 2015 20:15 DARMSTADT, kino REX, Grafenstraße 18-20

Projekcja filmu i spotkanie z twórcami - Martą Dzido i Piotrem Śliwowskim. Die Frauen der Solidarność// Solidarność według kobiet Polen 2014, 103 Min., Polnisch mit deutschen UT

Im Anschluss findet ein rexFilm Gespräch mit der Regisseurin Marta Dzido und dem Filmproduzenten Piotr Śliwowski statt. Gefördert aus Mitteln der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Stiftung Obiektyw-Na. In Zusammenarbeit mit dem Zonta Club Darmstadt. 10. Wochen des polnischen Films in Darmstadt. http://www.solidarnoscwedlugkobiet.com

Die polnische freie selbstverwaltete Gewerkschaft „Solidarność“ war die größte Oppositionsbewegung im kommunistischen Osteuropa und hatte entscheidenden Einfluss auf die politische Wende 1989. Anfang der 1980er Jahre zählte die Solidarność über 10 Millionen Mitglieder. Die Hälfte davon waren Frauen. Viele von ihnen waren jahrelang in der Opposition aktiv, und nach der Verhängung des Kriegsrechts und dem Verbot der Solidarność 1981 waren es in erster Linie Frauen, die die konspirativen „Untergrund“-Strukturen aufbauten und die Bewegung weiterführten. Für die Frauen zählte in erster Linie „die Sache“: Politische Veränderungen in Polen, Freiheit und Demokratie. Aber kaum eine von ihnen hatte Funktionen in den Führungsgremien der Gewerkschaft inne.
Die Solidarność und vor allem ihr langjähriger Anführer, der Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa, sind Ikonen des demokratischen Widerstands gegen den Kommunismus in Polen und Europa. Die Frauen aber, die sich unter erheblichen persönlichen Risiken und Opfern in der Solidarność engagierten, sind im öffentlichen Bewusstsein kaum präsent. Die Regisseurin Marta Dzido hat sich auf die Suche nach diesen vergessenen Frauen gemacht. Sie fragt ihrer Rolle in der Oppositionsbewegung in den 1970er und 1980er Jahren, nach den Beweggründen für ihr Engagement und zeichnet ihre Lebenswege nach der Wende 1989 nach. Sie versucht herauszufinden, warum die Erinnerung an die „weibliche Seite“ der Opposition so komplett in Vergessenheit geraten ist, und den Frauen den ihnen zustehenden Platz in der Geschichte zurückzuerobern.

Marta Dzido, 1981 geboren, repräsentiert eine Generation, die die Teilung Europas und das kommunistische Volkspolen nur noch als Kinder miterlebt haben und ihr Wissen über diese Zeit im Wesentlichen aus der Schule und aus Büchern bezieht. Ihr Interesse an dem Thema entspringt dem Gefühl, ohne umfassendes Wissen um die und Verständnis der Geschichte die heutige Wirklichkeit nicht verstehen zu können. Sie vertritt damit eine ganz ähnliche Haltung und Stimme wie die „3. Generation Ostdeutschland“ in Deutschland. So steht der Film exemplarisch nicht nur für Polen, sondern auch für andere osteuropäische Länder mit einer kommunistischen Vergangenheit.

Files available for downloads